Die beliebtesten Fragen und Antworten zur Behandlung von Pectus Excavatum und Poland-Syndrom mit einem benutzerdefinierten 3D-Implantat.

Wie läuft die Operation ab? Wie lange dauert der Klinikaufenthalt ?

Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und dauert weniger als eine Stunde. Der Klinikaufenthalt dauert drei Tage.

Ist der Eingriff mit Risiken wie einer Implantatabstoßung verbunden ?

In Ausnahmefällen (in 3 von 400 registrierten Fällen) können Hämatome auftreten, doch es besteht kein Risiko einer immunologisch bedingten Abstoßung, da das Implantat ein externes Objekt aus Silikonmolekülen ist, die dem Organismus unbekannt sind und gegen die er daher keine Antikörper bilden kann.

Ist die Zeit nach der Operation schmerzhaft ?

Nach der Operation treten nur leichte Schmerzen auf, die mit einfachen entzündungshemmenden Mitteln behandelt werden.

Welche Kontrolle ist nach dem Eingriff erforderlich ?

Das postoperative Ödem bewirkt eine seröse Absonderung (Serom), die nach 8 Tagen auf eine schmerzlose Weise punktiert werden muss. Die Punktierung kann fallweise wiederholt werden.

Muss man sich krankschreiben lassen ? Und wenn ja, für wie lange ?

Die vollständige und solide Heilung der Naht der beiden großen Brustmuskeln dauert ein Jahr. Die Ausübung von Sport ist für 3 Monate verboten und muss für ein Jahr schrittweise und langsam wieder aufgenommen werden. Sportarten mit plötzlichen Bewegungen der Brustmuskulatur werden ein Jahr lang nicht empfohlen (Liegestütze, Rumpfstärkungsübungen, Klettern, Tennis, Golf, Kontaktsportarten usw.).

Beim Zusammennähen könnte die Kontraktion der beiden Brustmuskeln zu einer unter der Haut sichtbaren Querbewegung führen. Es gibt keine funktionellen Beschwerden oder sekundäre Atrophie, und Bodybuilding-Patienten sollten sehr vorsichtig sein.

In welchem Alter darf ich mich operieren lassen ?

Sie können sich ab 15 Jahren – nach der Pubertät – operieren lassen. Die Operation ist bis etwa 60 Jahre möglich.

Welche Lebensdauer hat das Implantat ?

Generell wird das Implantat auf Lebenszeit eingesetzt, denn es verändert sich nicht, läuft nicht aus, platzt nicht und führt zu keiner Kapselfibrose - im Gegensatz zu den Brustimplantaten aus Silikongel.

Woraus besteht das Implantat ?

Es besteht aus einem medizinischen Silikonelastomer, das von NUSIL, dem weltweit führenden Hersteller von medizinischem Silikon, stammt. Die Textur ist gummiartig und je nach Stärke und Indikation mehr oder weniger elastisch. Das Implantat besteht – anders als die Brustimplantate – nicht aus Silikongel. Daher verändert es sich nicht, läuft nicht aus und platzt nicht.

Welche Schritte sind vor der Operation zu beachten ? Welchen Voruntersuchungen muss ich mich unterziehen ?

Zuerst muss man sich von einem Chirurgen untersuchen lassen. Anschließend unterzieht man sich einem 3D-Brust-Scan und lässt, wenn möglich, digitale Aufnahmen von vorn und von ¾ der linken und rechten Körperseite machen.

Wo kann ich mich operieren lassen ? Wie wähle ich den Chirurgen ?

Wir helfen Ihnen, die für den Eingriff geeigneten Ärzte zu finden (siehe Liste der Referenzzentren). Dabei handelt es sich um anerkannte Fachärzte mit einer spezifischen Ausbildung zur Einsetzung von Implantaten nach Maß. Die Liste der Referenzzentren wächst Monat für Monat.

Gibt es Gegenanzeigen für diese Operation ?

Es gibt keinerlei Gegenanzeigen, sofern der generelle Gesundheitszustand eine Vollnarkose erlaubt.

Lassen sich diese Implantate nach Maß mit Brustimplantaten kombinieren ?

Ja, allerdings müssen dazu zwei verschiedene Operationen mit einem zeitlichen Abstand von mindestens sechs Monaten vorgenommen, wobei stets zuerst das Thorax-Implantat eingesetzt wird. Bei einer Brustasymmetrie durch eine Trichterbrust kann das Thorax-Implantat mitunter die Asymmetrie beheben und der Brust zu mehr Volumen verhelfen.

Welche Vorteile bietet die Technik bei einer Trichterbrust gegenüber einer OP nach Nuss oder nach Ravitch ?

Diese Technik erfordert nur eine einzige Operation, ohne orthopädische Veränderung des Brustkorbs, weshalb sie viel weniger invasiv, schmerzhaft und beeinträchtigend ist. Darüber hinaus ist die Technik weder mit Rückfällen noch mit mangelhaften Resultaten verbunden.

Lässt sich bei einer Trichterbrust der Eingriff durch eine Vakuumtherapie mittels Saugglocke ersetzen ?

Normalerweise ja, doch konnten dafür bis dato keine ausreichenden wissenschaftlichen Nachweise (evidenzbasierte Medizin) erbracht werden. Außerdem kann eine solche Therapie für Kinder sehr anstrengend sein.

Ist diese Technik bei einer Trichterbrust und Funktionsstörungen wie Atembeschwerden empfehlenswert ?

Nein. Mit der Technik sollen keine Funktionsstörungen hinsichtlich der Herztätigkeit oder Atmung korrigiert werden, die eine Trichterbrust in seltenen Fällen hervorrufen kann. Dazu sollte ein Lungenarzt zurate gezogen werden, der dem Patienten einen Thoraxchirurgen empfiehlt. Nur ein solcher Facharzt kann über die passende Technik entscheiden: Nuss- oder Ravitch-Methode oder Implantat nach Maß.

Ab welchem Alter können maßgefertigte Implantate eingesetzt werden?

Eine Trichterbrust kann ab einem Alter von 14/15 Jahren operiert werden, wenn die Thoraxdeformität nicht mehr weiter fortschreitet. Beim Poland-Syndrom ist es vor allem bei Mädchen sicherer, wenn man abwartet, bis der Körper voll entwickelt ist. Das wäre dann im Alter von 18 Jahren. Man kann bis ins Alter von 60/65 Jahren operiert werden, wenn man sich bei guter körperlicher Gesundheit befinden.