Patientenvorstellung und Diagnose
Ein 26-jähriger Mann stellte sich aufgrund einer ausgeprägten Thoraxdeformität vor.
Die klinische Untersuchung bestätigte einen Trichterbrustbefund, objektiviert durch einen Haller-Tiefenindex von 6,5, was auf eine ausgeprägte Einsenkung des Sternums hinweist. Der Patient berichtete über keine kardiopulmonalen Beschwerden, jedoch hatte die Deformität einen erheblichen ästhetischen und psychologischen Einfluss.
Der Patient wies ein niedrig gelegenes asymmetrisches Pectus arcuatum auf (Typ 4/3 nach der Chavoin-Klassifikation). Er wollte eine große Operation vermeiden. Die Option einer chirurgischen Korrektur mittels maßgefertigter 3D-Implantattechnik wurde von seinem plastischen Chirurgen gewählt, um diese stark sichtbare Thoraxdeformität zu korrigieren.
Chirurgischer Eingriff
Die Korrektur wurde über einen kurzen Hautschnitt durchgeführt, der ausreichte, um eine tiefe submuskuläre Tasche zur Aufnahme des Implantats vorzubereiten. Weder das Sternum noch die Rippenknorpel mussten verändert werden.
Das Implantat wurde passgenau positioniert, um die natürliche Thoraxkontur wiederherzustellen, anschließend wurde der muskuläre und kutane Zugang verschlossen. Der Eingriff folgt den Prinzipien eines minimalinvasiven Ansatzes: kurze Operationsdauer, kein dauerhaftes Metallmaterial und reduzierte Morbidität.
Ergebnis
Der Eingriff führte zu einer sofortigen Korrektur der Thoraxeinsenkung mit einem harmonischen und stabilen Profil. Der postoperative Verlauf war unkompliziert, und der Patient nahm seine Alltagsaktivitäten nach 15 Tagen wieder auf; sportliche Aktivitäten waren nach drei Monaten erlaubt. Diese Erfahrung zeigt, dass diese Art der personalisierten Rekonstruktion erfolgreich durchgeführt werden kann und den Zugang zu dieser Technik erweitert.
Dieser Fall unterstreicht den Nutzen eines maßgefertigten 3D-Thoraximplantats zur Korrektur der Trichterbrust bei Erwachsenen im Alter von 15 bis 65 Jahren, mittels eines minimalinvasiven Ansatzes mit vorhersehbarem ästhetischem Ergebnis, selbst bei komplexen asymmetrischen oder tiefen Deformitäten. Die nachgewiesene Machbarkeit hebt das internationale Potenzial dieser Technik hervor: eine personalisierte, reproduzierbare und zugängliche Lösung für Patienten, die umfangreiche thoraxchirurgische Eingriffe vermeiden möchten.
Über den Autor
Dr. Chadi Murr ist plastischer, rekonstruktiver und ästhetischer Chirurg und praktiziert in Beirut (Libanon). Er ist spezialisiert auf die Behandlung angeborener Fehlbildungen und Thoraxdeformitäten, insbesondere der Trichterbrust beim Erwachsenen.
Nach seiner Ausbildung in Europa ist er Autor internationaler wissenschaftlicher Publikationen, darunter ein im PRS Global Open veröffentlichter Fallbericht, der eine minimalinvasive Technik zur Trichterbrust-Rekonstruktion mittels maßgefertigtem 3D-Implantat ohne umfangreiche Thoraxchirurgie beschreibt.
Sein klinischer Ansatz basiert auf personalisierter Chirurgie, technologischer Innovation und vorhersehbaren ästhetischen Ergebnissen unter Einhaltung internationaler Standards der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie.
